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Letter from Munich – 030

Letter from Munich – the Joseph Affair – 30

EINE DEUTSCHE FASSUNG STEHT WEITER UNTEN.

3 August 2001

Dear Mr. Graf, dear friends,

A continuation of the letter of last week:

The car that the Kantelberg-Abdullas were in set off for Bavaria, preceded and followed by two similar vehicles, one in front, the other behind them. On the way to Füssen, where the cloister was located, an event occurred that may be relatively minor, but one to which the parents appear to attach particular significance. Mr. Kantelberg-Abdulla, perhaps after reacting in a way characteristic of men from an Arab culture in such a situation, was asked by one of the men escorting the family if he would like a sedative. He declined, however, and was then asked if he would care for a cup of coffee, which he also indicated he did not want. The car nevertheless stopped at a place where coffee could be purchased, and one of the escorts went inside. He returned with a cup and offered it to Mr. Kantelberg-Abdulla, who under the circumstances may have thought it unwise to refuse. A few minutes after drinking the coffee, the couple reported, Dr. Abdulla was overcome with such a sense of torpor that he was unable to sit upright in the car without leaning on his wife for support. He asserts that all he can remember of this part of their journey was the touch of his wife’s hand against his face.

When the family reached the cloister they were given a chance to rest. Some time later, they have said, they were told that they would be given enough money to leave the country and start a new life anywhere in the world, supposedly as part of a sort of witness protection program, and in order to ensure their safety. The state of Saxony would also purchase their pharmacy and living quarters and assume all their debts. The response from Dr. Abdulla was that he wanted to have such an offer in writing and wanted to discuss the matter with his wife. She refused.

During the time the family was enjoying this wonderful opportunity to rest and relax in seclusion, a somewhat different image of the affair began to emerge in German state television reports. First, one expert who was interviewed said that the witnesses the parents spoke with may have been so deeply influenced by the parents themselves, and their method of asking questions, that the witnesses gave the information that the parents were looking for. This particular theme was echoed repeatedly in the German media in the days that followed.

The writer of this letter has in his possession photocopies of signed statements by certain of these witnesses the expert referred to. These statements support the contention that the child Joseph was set upon, abused, and drowned by a group of neo-Nazis. Moreover, this writer also has a copy of a letter from a firm of Dresden attorneys that the parents engaged, Burtin & Sawitzky. The letter, addressed to the father states: “I CAN IN PARTICULAR CONFIRM THAT THE WITNESSES AND THEIR STATEMENTS – AND THESE IN TURN ARE CONFIRMED BY SWORN AFFIDAVITS – ARE IN MY VIEW CREDIBLE. IN NO WAY DOES THE IMPRESSION EXIST THAT THE WITNESSES THAT HAVE BEEN EXAMINED HAVE IN ANY MANNER BEEN INFLUENCED BY YOU OR BY YOUR WIFE.”

Recently an acquaintance commented, “Biedenkopf will have you destroyed, you know, because of your damned letters, just as he’s had the Kantelberg-Abdullas destroyed.”

“Yes,” I said. “I know.”

This letter will be continued next week.

Sincerely yours,

Robert John Bennett

Mauerkircherstrasse 68

81925 Germany

Telephone: +49.89.981.0208

E-Mail: rjbennett@post.harvard.edu

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Since many recipients of this letter may read German more easily than they read English, the following is the author’s own translation of the above letter. Please note that word-processing programs outside of German-speaking countries may not display all of the letters of the German alphabet correctly.

Bitte vergessen Sie nicht, dass der Autor dieses Briefes Autodidakt ist, was die deutsche Sprache betrifft, und er weiß, dass die folgende Übersetzung viele Fehler enthält. Er hofft aber, man werde diese Fehler übersehen, um hinter den Fehlern das sehen zu können, was in diesem Schreiben und in dieser Affäre von zentraler Bedeutung ist.

München, den 3. August 2001

Sehr geehrter Herr Graf, sehr geehrte Freunde,

die Fortsetzung des Briefes von letzter Woche:

Das Fahrzeug, in dem die Familie Kangelberg-Abdulla saß, fuhr nach Bayern los. Ein ähnliches Fahrzeug fuhr ihnen voran, ein anderes folgte. Auf dem Weg nach Füssen, wo das Kloster lag, geschahen es Dinge, die verhältnismäßig belanglos sein könnten, aber die die Eltern als besonders wichtig betrachten. Herr Kantelberg-Abdulla muss auf die Situation in der Art jedes Mannes reagiert haben, der aus einem arabischen Kultur stammt, weil einer der Männer, die die Familie begleiteten, ihm die Frage stellte, ob er ein Beruhigunsmittel wollte. Er lehnte dankend ab, aber dann fragte ihn der Mann, ob er eine Tasse Kaffee trinken möchte, die er auch ablehnte. Trotzdem hielt der Auto bei einem Imbisslokal, wo man Kaffee kaufen konnte, und einer der Begleiter ging in das Lokal hinein. Ein paar Minuten später kam er mit einer Tasse zurück und bot sie Herrn Kantelberg-Abdulla an. Dieser dachte vielleicht, dass es unter den Umständen unklug wäre, noch einmal abzulehnen. Kurz danach, berichtete das Paar, überwältigte den Dr. Kantelberg-Abdulla so ein großes Gefühl der Trägheit, dass er nicht aufrecht im Auto sitzen konnte, ohne dass er sich an seine Frau lehnte. Er behauptet jetzt, dass das Einzige, aus diesem Bestandteil der Reise, woran er sich erinnern kann, ist, dass er die Hand seiner Frau an seinem Gesicht spüren konnte.

Als die Familie in das Kloster ankam, konnte sie ein bisschen ausruhen. Später, berichten Herr und Frau Dr. Kantelberg-Abdulla, sagte man ihnen, dass sie genug Geld bekommen würden, damit sie Deutschland verlassen und mit einem neuen Leben wo immer auf der Welt beginnen könnten; angeblich war all dies ein Bestandteil einer Art Schutzprogramms für Zeugen der Anklage, damit die Familie in Sicherheit bleiben könnte. Der Staat Sachsen würde ihre Apotheke und Wohnung kaufen und für all ihre Schulden verantwortlich sein. Dr. Kantelberg-Abdulla erwiderte, dass er wollte, erstens, dass alles zu Papier gebracht werden soll, und zweitens, dass er eine Chance haben soll, alles mit seiner Frau zu besprechen. Diese aber lehntes das Angebot ab.

Während dieser Zeit, als die Familie diese wundervolle Gelegenheit hatte, sich abgesondert von der Welt auszuruhen und zu entspannen, begann ein etwas anderes Image der Affäre im deutschen staatlichen Fernsehen zu erscheinen. Ein Gutachter, der interviewt wurde, sagte, dass die Zeugen, mit denen die Eltern redeten, sich von den Eltern und von ihrer Art Befragung hätten beeinflussen lassen können, sodass diese Zeugen die Anworten gaben, nach denen die Eltern suchten. Insbesondere wurde dieses Thema in den darauf folgenden Tagen in den deutschen Medien immer wieder wiederholt.

Der Autor dieses Briefes besitzt Aussage in Kopie, die von gewissen Zeugen unterzeichnet wurden, Zeugen, auf die der Gutachter sich bezog. Diese Aussage stützen die Behauptung, dass das Kind Joseph von einer Gruppe von Neonazis angegriffen, gequält und ertränkt wurde. Zudem hat der Autor auch einen Brief in Kopie, der von der Dresdner Anwaltskanzlei Burtin & Sawitsky, die die Eltern eingestellt haben, verfasst wurde. In diesem Brief, der an Herrn Dr. Kantelberg-Abdulla gerichtet wird, steht es: „INSBESONDERE KANN ICH BESTÄTIGEN, DASS DIE ZEUGEN UND DEREN AUSSAGE; DIE DIE JEWEILS ERSTELLTEN EIDESSTATTLICHEN VERSICHERUNGEN BESTÄTIGEN, ZUM EINEN NACH MEINER AUFFASSUNG GLAUBHAFT SIND UND DARÜBER HINAUS KEINESWEGS DER EINDRUCK BESTAND, ALS WENN DIE ANGEHÖRTEN ZEUGEN IN IRGEND EINER WEISE VON IHNEN ODER IHRER GATTIN BEEINFLUSST WORDEN WÄREN“.

Neulich bemerkte ein Bekannter, „Du weißt natürlich, dass Biedenkopf wird dich ruinieren lassen, wegen deiner verdammten Briefe, genauso wie er die Familie Kantelberg-Abdulla ruinieren ließ“.

„Ja“, sagte ich. „Ich weiß“.

Die Fortsetzung dieses Briefes folgt nächste Woche.

Mit freundlichen Grüßen

Robert John Bennett

Mauerkircherstrasse 68

81925 Germany

Telephone: +49.89.981.0208

E-Mail: rjbennett@post.harvard.edu

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