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Letter from Munich – 084

Letter from Munich – the Joseph Affair – 84

EINE DEUTSCHE FASSUNG STEHT WEITER UNTEN.

http://www.joseph_affair.blogspot.com (It may take a few minutes to load this page, depending on internet connection speed.)

16 August 2002

Dear Mr. Graf, dear friends,

Helmut continued reading to us a portion of a transcript from where he had stopped last week. It was a transcript of the interrogation of Daniel Steiner’s mother by the Dresden police on 2 December 2000. Helmut said that the police were apparently no longer interested in asking questions about Joseph’s death, now that it was clear to them that Frau Steiner was ready to retract her earlier sworn statement. Helmut reminded us that he had received this transcript from Joseph’s parents. “The last question in the transcript that I read last week,” said Helmut, “was a question about Frau Steiner’s background. In my opinion, the police want to show that Frau Steiner is a woman who could be easily intimidated by Joseph’s parents. However, Joseph’s parents believe that the transcript shows that Frau Steiner was the kind of woman who could easily be intimidated by the right-wing extremists in the Sebnitz area, and by the police themselves. Once again, it’s important to remember that Frau Steiner was completely alone during the questioning. No lawyer, no friend, no family member was with her. She was all alone with the police officers.” The last question the police had asked was:

QUESTION: What’s your background?

ANSWER: I was trained as an industrial seamstress and I worked at Baecker’s in Sebnitz. Later I was a riveter in the knife factory in Sebnitz. I did that for around twenty years. Since about the time of German reunification – I don’t know the exact date, I have the documents at home – I’ve been retired. The reason for my retirement was jaundice that I contracted in the nineteen-seventies. I’m retired because of my health.

QUESTION: About your living arrangements. You live at Hertigswalder Strasse 22. That’s a building that’s been renovated relatively recently. Since when have you been living there?

“I have the impression that the police are suspicious somehow,” Helmut interrupted, “because the house was ‘renovated relatively recently.’ It seems that it’s more important to the police to cast a cloud over Frau Steiner, than it is to speak with her about her son or the circumstances of Joseph’s death.”

ANSWER: Sometime around January 2000 – I don’t remember the exact date – I moved from Hertigswalder Strasse 1 to Hertigswalder Strasse 22. My son Daniel lives with me in the apartment, along with my fifty-one-year-old friend Juergen Reichelt. The Kantelberg-Abdulla firm is the owner of the building. We only rent the apartment. Whether my friend Juergen Reichelt or I signed the lease on the apartment, I can’t say. Our previous apartment at Hertigswalder 1 – that was my apartment. We had to leave that apartment because the building was supposed to be sold and torn down. In our apartment there are three rooms. We pay DM 810.00 rent per month. We know that the apartment belongs to the Kantelbergs, but we pay the rent into an account that has a different name, not Kantelberg. I think the name is “Kocks,” or something like that, I can’t say exactly. I have the information at home in my files.

Continued next week.

Sincerely yours,

Robert John Bennett

Mauerkircherstrasse 68

81925 Germany

Telephone: +49.89.981.0208

E-Mail: rjbennett@post.harvard.edu

E-Mail Saad and Renate Kantelberg-Abdulla: majoskantelberg@t-online.de

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Since many recipients of this letter may read German more easily than they read English, the following is the author’s own translation of the above letter. Please note that word-processing programs outside of German-speaking countries may not display all of the letters of the German alphabet correctly.

Bitte vergessen Sie nicht, dass der Autor dieses Briefes Autodidakt ist, was die deutsche Sprache betrifft, und er weiß, dass, wenn es um eine Übersetzung aus der deutschen Sprache ins Englische geht, viele Fehler hervortreten müssen. Er hofft aber, man werde diese Fehler übersehen, um hinter den Fehlern das sehen zu können, was in diesem Schreiben und in dieser Affäre von zentraler Bedeutung ist.

Alle Briefe aus München sind abrufbar:

http://www.joseph_affair.blogspot.com (Es könnte eine Weile dauern, diese Seite zu laden; es kommt auf die Schnelligkeit der Internet-Verbindung an.)

München, den 16. August 2002

Sehr geehrter Herr Graf, sehr geehrte Freunde,

Helmut fuhr mit dem Vorlesen eines Protokolls fort, wo er letzte Woche aufhörte. Es war das Protokoll der Vernehmung der Mutter von Daniel Steiner durch die Kriminalpolizeiinspektion des Polizeipräsidiums Dresden am 2. Dezember 2000. Helmut sagte, dass die Polizei anscheinend kein Interesse mehr habe, Frage über Josephs Mord zu stellen, nachdem es ihr klar war, dass Frau Steiner bereit sei, ihre frühere eidesstaatliche Versicherung zurückzuziehen. Helmut erinnerte uns daran, dass er dieses Protokoll von Josephs Eltern entgegegenommen hatte. „Die letzte Frage im Protokoll, die ich letzte Woche vorgelesen habe,“ sagte Helmut, „war eine Frage über Frau Steiners persönlichen Werdegang. Meiner Meinung nach, will die Polizei zeigen, dass Frau Steiner eine Frau sei, die sehr leicht von Josephs Eltern eingeschüchert werden konnte. Josephs Eltern aber glauben, dass das Protokoll zeigt, dass Frau Steiner die Art Frau ist, die von den Rechtsradikalen in der Umgebung Sebnitz’ und von der Polizei selbst eingeschüchtert werden konnte. Noch einmal ist es wichtig, nicht zu vergessen, dass Frau Steiner ganz allein war, währende der Vernehmung. Kein Rechtsanwalt, kein Freund, kein Familienangehöriger war dabei. Sie war ganz allein mit den Polizeibeamten.“ Die letzte Frage war:

FRAGE: Wie war Ihr persönlicher Werdegang?

ANTWORT: Ich habe Industriennäherin gelernt und habe bei „Bäckers“ in Sebnitz gearbeitet. Später war ich dann in der Messerfabrik in Sebnitz Nieterin. Das habe ich zirka 20 Jahre gemacht. Seit Anfang der Wende, das genaue Datum kann ich nicht mehr sagen, die Unterlagen dazu habe ich zu Hause, bin ich in Rente. Der Grund meines Rentendaseins ist eine schwere Gelbsucht, die ich den 70-er Jahren hatte. Ich bin praktisch aus gesundheitlichen Gründen Rentnerin.

FRAGE: Zu Ihren Wohnverhältnissen. Sie wohnen in der Hertigswalder Str. 22. Das ist ein relativ neu saniertes Haus. Seit wann wohnen Sie dort?

„Ich habe den Eindruck, dass die Polizisten irgendwie argwöhnisch seien,“ unterbrach Helmut, „weil das Haus ‚relativ neu saniert’ ist. Es scheint der Polizei wichtiger einen Schatten auf Frau Steiner zu werfen, als mit ihr über ihren Sohn oder die Umstände von Josephs Tod zu sprechen.“

ANTWORT: Ich bin ungefähr im Januar 2000, das genaue Datum kann ich nicht mehr sagen, von der Hertigswalder Straße 01 in die Hertigswalder Straße 22 gezogen. Mit mir wohnt mein Sohn Daniel Steiner in der Wohnung sowie mein 51-jähriger Freund Jürgen Reichelt. Eigentümer der Wohnung ist die Firma Kantelberg-Abdulla. Wir haben diese Wohnung nur zur Miete. Wer den Mietvertrag abgeschlossen hat, mein Freund Jürgen Reichelt oder ich, kann ich nicht sagen. Unsere vorherige Wohnung in Hertigswalde 01, das war meine Wohnung. Diese Wohnung mussten wir verlassen, weil das Haus verkauft und abgerissen werden soll. Bei der Wohnung handelt es sich um eine 3-Raum-Wohnung. Für diese zahlen wir 810,00 DM Miete. Wir wissen, dass die Wohnung den Kantelbergs gehört, aber die Miete zahlen wir auf ein Konto, was einen anderen Namen trägt, d.h., auf keinen Fall Kantelberg. Ich glaube Kocks oder so ähnlich, aber genau kann ich das nicht sagen. Ich habe das zu Hause in den Unterlagen.

Fortsetzung nächste Woche.

Mit freundlichen Grüßen

Robert John Bennett

Mauerkircherstrasse 68

81925 Germany

Telephone: +49.89.981.0208

E-Mail: rjbennett@post.harvard.edu

E-Mail an Herrn und Frau Dr. Kantelberg-Abdulla: majoskantelberg@t-online.de

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