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Entries 00061-00080

============================ENTRY NUMBER 00080:

(Eine Deutsche Fassung steht weiter unten.)

20 NOVEMBER 2002, WEDNESDAY, MUNICH, GERMANY.

“Germany: where everyone is afraid of everyone”

(5)

“But what can you expect in a country that’s really one huge Potemkin village – or it has been until now. Now Germany’s façade has started to crumble, and a lot of people are afraid that everyone will soon see what’s behind the façade. That’s one reason why they wish that fewer foreigners lived in Germany.

“And you,” he said to me derisively, “you’re working in one of the largest Potemkin villages in the country. At the Technical University of Munich they’re very proud that shiny new buildings have been built quickly and ‘without bureaucracy,’ buildings that are filled with all kinds of sophisticated technical equipment. But behind these architectural and technical facades, this Potemkin village, did it occur to anyone to also invest in the teachers?”

(To be continued)

20 NOVEMBER 2002, MITTWOCH, MÜNCHEN, DEUTSCHLAND.

„Deutschland: Wo jeder sich vor jedem fürchtet“

(5)

„Was aber kann man erwarten, in einem Land, das eigentlich ein großes potemkinsches Dorf ist – oder es ist bis jetzt. Jetzt hat die Fassade Deutschlands zusammenzufallen begonnen, und viele haben Angst davor, dass alle bald wissen werden, was hinter der Fassade steht. Das ist ein Grund dafür, dass sie wünschten, weniger Ausländer in Deutschland wohnten.

Und du“, sagte er mir etwas spöttisch, „du arbeitest in einem der größten potemkinschen Dörfer des Landes. An deiner Technischen Universität München ist man sehr stolz darauf, dass glänzende neue Gebäude schnell und ‚ohne Bürokratie’ errichtet worden sind, Gebäude erfüllt von ausgeklügelten technischen Geräten aller Art. Aber hinter dieser architektonischen und technischen Fassade, diesem potemkinschen Dorf, ist es irgendjemandem eingefallen, in den Lehrern auch zu investieren?“

(Fortsetzung folgt)

============================ENTRY NUMBER 00079:

(Eine Deutsche Fassung steht weiter unten.)

19 NOVEMBER 2002, TUESDAY, MUNICH, GERMANY.

“Germany: where everyone is afraid of everyone”

(4)

He grinned at me. “But where German friendliness toward foreigners is concerned, I think of a French acquaintance who once said to me, ‘Les allemands ne sont pas froids, ils sont congélés.’”

“And what does that mean?” I asked.

“’The Germans aren’t cold. They’re congealed.’”

I said I found that remark outrageous.

(To be continued)

19 NOVEMBER 2002, DIENSTAG, MÜNCHEN, DEUTSCHLAND.

„Deutschland: Wo jeder sich vor jedem fürchtet“

(4)

Er grinste mich an. „Aber wo es um deutsche Freundlichkeit gegenüber Ausländern geht, denke ich an einen französischen Bekannten, der mir einmal sagte, ‚Les allemands ne sont pas froids, ils sont congélés’“.

„Und was heißt das?“ fragte ich.

„‚Die Deutschen sind nicht kühl. Sie sind geronnen’“.

Ich sagte, ich finde eine solche Bemerkung empörend.

(Fortsetzung folgt)

============================ENTRY NUMBER 00078:

(Eine Deutsche Fassung steht weiter unten.)

18 NOVEMBER 2002, MONDAY, MUNICH, GERMANY.

“Germany: where everyone is afraid of everyone”

(3)

“Nearly every other German (fifty-five percent) thinks that there are too many foreigners in Germany anyway. Surprisingly, more women (fifty-eight percent) believe that than men (fifty-two percent).” (Jochen Bittner, „Deutschland: Wo jeder sich vor jedem fuerchtet“, DIE ZEIT, Politik, 46/2002)

“In my opinion,” a friend commented, “it’s irrelevant whether men or women have more fear of foreigners in Germany. What’s important is the fact that the effect of such a situation on the universities in this country is devastating. What kind of foreigner would want to study in a country where fifty-five percent of the population wishes there were fewer foreigners?”

(To be continued)

18 NOVEMBER 2002, MONTAG, MÜNCHEN, DEUTSCHLAND.

„Deutschland: Wo jeder sich vor jedem fürchtet“

(3)

„Mindestens jeder zweite (Deutsche) (55 Prozent) findet, dass es ohnehin zu viele Ausländer in Deutschland gäbe. Überraschend: Dies sagen mehr Frauen (58 Prozent) als Männer (52 Prozent)“. (Jochen Bittner, „Deutschland: Wo jeder sich vor jedem fürchtet“, DIE ZEIT, Politik, 46/2002)

„Ob Männer oder Frauen in Deutschland mehr Angst vor Ausländern haben, das ist meiner Meinung nach irrelevant“, kommentierte ein Freund. „Was wichtig ist, ist die Tatsache, dass die Auswirkung einer solchen Situation auf die Universitäten in diesem Land verheerend ist. Was für ein Ausländer würde an einer Universität in einem Land studieren wollen, wo 55 Prozent der Bevölkerung wünschten, dass es weniger Ausländer gäbe?“

(Fortsetzung folgt)

============================ENTRY NUMBER 00077:

(Eine Deutsche Fassung steht weiter unten.)

17 NOVEMBER 2002, SUNDAY, MUNICH, GERMANY.

“Germany: where everyone is afraid of everyone”

(2)

“In a German context,” a friend commented, “that word ‘removed’ has somewhat ominous overtones, but I suppose we should be glad they didn’t say ‘resettled.’ That term was more than just ominous in the 1940’s.”

Then he laughed. “It could have been even worse, though. After all, they might have spoken of a ‘final solution’ to the ‘homeless question.’”

“But everything in that study can’t be true,” I said.

He ignored my remark. “Think what a really brilliant future such a country has,” he said dryly, “not to mention the future of its universities.”

(To be continued)

17 NOVEMBER 2002, SONNTAG, MÜNCHEN, DEUTSCHLAND.

„Deutschland: Wo jeder sich vor jedem fürchtet“

(2)

„In einem deutschen Zusammenhang“, bemerkte ein Freund, „hat dieses Wort ‚entfernt’ ziemlich beunruhigende Untertöne, aber ich glaube, wir können froh sein, man hat nicht den Begriff ‚umgesiedelt’ verwendet.

Dann lachte er. „Aber es hätte sogar schlimmer sein können. Schließlich hätte man vielleicht von einer ‚Endlösung der Obdachlosenfrage’ gesprochen“.

„Aber alles in dieser Studie kann nicht wahr sein“, sagte ich.

Mein Freund überhört meine Bemerkung. „Denk einfach daran“, sagte er trocken, „welch eine echt glänzende Zukunft so ein Land hat, ganz zu schweigen von der Zukunft seiner Universitäten“.

(Fortsetzung folgt)

============================ENTRY NUMBER 00076:

(Eine Deutsche Fassung steht weiter unten.)

16 NOVEMBER 2002, SATURDAY, MUNICH, GERMANY.

“Germany: where everyone is afraid of everyone”

(1)

“…According to the study “Deutsche Zustaende,” four out of five Germans, or eighty percent, are of the opinion that outsiders must be treated more harshly. Thirty-five percent think the homeless should be “removed” from municipal pedestrian zones. The study shows that among Germans, law-and-order thinking has deep roots. Eighty-eight percent believe that criminal offenses must be punished more severely.” (Jochen Bittner, „Deutschland: Wo jeder sich vor jedem fürchtet“, DIE ZEIT, Politik, 46/2002)

(To be continued)

16 NOVEMBER 2002, SAMSTAG, MÜNCHEN, DEUTSCHLAND.

„Deutschland: Wo jeder sich vor jedem fürchtet“

(1)

„…Vier von fünf Bundesbürgern, 80 Prozent, so die repräsentative Studie “Deutsche Zustände”, sind der Meinung, gegen Außenseiter müsse härter vorgegangen werden. 35 Prozent meinen, Obdachlose sollten aus den Fußgängerzonen ‚entfernt’ werden. Die Studie zeigt: Das Recht-und-Ordnung-Denken der Deutschen ist tief verwurzelt. 88 Prozent finden, Straftaten müssten generell strenger geahndet werden“. (Jochen Bittner, „Deutschland: Wo jeder sich vor jedem fürchtet“, DIE ZEIT, Politik, 46/2002)

(Fortsetzung folgt)

============================ENTRY NUMBER 00075:

(Eine Deutsche Fassung steht weiter unten.)

15 NOVEMBER 2002, FRIDAY, MUNICH, GERMANY.

“Land of no promise“

(2)

“I think it’s hardly necessary to say,” a friend remarked, “that if that’s true for Germany, then it’s also true for its universities. The ‘prophets of new world’ are regarded not only with a certain malice at such universities, but also with real hate. They’re not only sent into the desert, they’re belittled, disparaged, and condemned. Those who feel themselves to be young and dynamic, should be especially careful, because the bureaucracy will never support them but will destroy them instead. Conformity, obedience, and above all submission to the bureaucrats and to those who think like bureaucrats, that’s the only thing that counts at these universities.

He looked at us, calm and composed. “And no one in this country can understand,” he added, “what’s causing the present crisis.”

15 NOVEMBER 2002, FREITAG, MÜNCHEN, DEUTSCHLAND.

„Land ohne Versprechen“

(2)

„Ich glaube, es ist kaum nötig zu sagen“, bemerkte ein Bekannter, „wenn das für Deutschland gilt, dann auch für seine Universitäten. Die ‚Propheten des Neuen’ werden an diesen Universitäten nicht nur mit Häme sondern auch mit Hass bedacht. Sie werden nicht nur in die Wüste geschickt, sie werden geschmälert, herabgesetzt und verdammt. Wer sich jung und dynamisch fühlt, sollte in der Tat vorsichtig sein, weil die Bürokratie ihn oder sie nicht fördern sondern vernichten wird. Anpassungsfähigkeit, Gehorsam und vor allem Sichunterwerfung unter die Bürokraten und diejenige, die bürokratisch denken, das ist das Einzige, was an diesen Universitäten zählt“.

Er schaute uns mit großer Gelassenheit an. „Und niemand in diesem Land kann verstehen“, fügte er hinzu, „woraus die jetzige Krise entsteht“.

============================ENTRY NUMBER 00074:

(Eine Deutsche Fassung steht weiter unten.)

14 NOVEMBER 2002, THURSDAY, MUNICH, GERMANY.

“Land of no promise“

(1)

“Germany is not a land of promise. An atmosphere of retreat and return to the past is widespread. Nowhere is there any talk of a fresh breeze. Those who opened windows in the name of globalization have been brought back into line. Prophets of a new world are eyed with malice and sent into the desert. Water-bearers are in demand, not producers. Whoever feels young and dynamic has to be careful. Conformity and predictability are what people appreciate, and they distrust anyone with ideas, high expectations, and vision.” (Heinz Bude, Sociologist, University of Kassel, „Land ohne Versprechen, Sueddeutsche Zeitung, 2 November 2002)

14 NOVEMBER 2002, DONNERSTAG, MÜNCHEN, DEUTSCHLAND.

„Land ohne Versprechen“

(1)

„Deutschland ist ein Land ohne Versprechen. Es herrscht eine Atmosphäre der Rückkehr und des Rückzugs. Vom frischen Wind ist keine Rede mehr. Diejenigen, die im Zeichen der Globalisierung die Fenster geöffnet hatten, werden nun zurückgepfiffen. Die Propheten des Neuen werden mit Häme bedacht und in die Wüste geschickt. Nicht Regisseure, sondern Wasserträger sind gefragt. Wer sich jung und dynamisch fühlt, sollte vorsichtig sein: Man schätzt jetzt wieder Anpassungsfähigkeit und Vorhersehbarkeit und misstraut allen, die mit Ideen, Ansprüchen und Visionen daherkommen.“ (Heinz Bude, Soziologe, Universität Kassel, „Land ohne Versprechen, Süddeutsche Zeitung, 2 November 2002)

(Fortsetzung folgt)

============================ENTRY NUMBER 00073:

(Eine Deutsche Fassung steht weiter unten.)

13 NOVEMBER 2002, WEDNESDAY, MUNICH, GERMANY.

“The German Way“

(13)

“(The) disparity between high expectations and economic dreariness in Germany is something that all foreign observers are aware of, and they are expressing their lack of understanding of this situation with less and less consideration for the sensibilities of their German counterparts. For Germans this is a source of some irritation, but it also presents an opportunity: Germans should analyze their own economic problems with the same objectivity and ruthlessness that their critics are showing.” (Nikolaus Piper, „Der deutsche Weg“, Sueddeutsche Zeitung, 31 October 2002)

„Germans should also analyze the problems in their universities with the same objectivity and ruthlessness that their critics are showing,” my friend remarked, “instead of abusing those critics and trying to destroy them.”

13 NOVEMBER 2002, MITTWOCH, MÜNCHEN, DEUTSCHLAND.

„Der deutsche Weg“

(13)

„(Das) Missverhältnis von hohem Anspruch und ökonomischer Tristesse nehmen ausländische Beobachter in der Bundesrepublik vor allem wahr, und sie drücken ihr Unverständnis mit immer geringeren Rücksichten auf die Befindlichkeit ihrer deutschen Gesprächspartner aus. Für die Deutschen ist dies ein Ärgernis und eine Chance zugleich: Sie sollten die eigenen ökonomische Probleme mit genau jener Nüchternheit und Rücksichtslosigkeit analysieren, die ihnen die Kritiker von außen vormachen“. (Nikolaus Piper, „Der deutsche Weg“, Süddeutsche Zeitung, 31 Oktober 2002)

„Die Deutschen sollten auch die Probleme an ihren Universitäten mit jener Rücksichtslosigkeit analysieren, die ihnen die Kritiker von außen vormachen“, bemerkte meine Freundin, „statt diese Kritiker zu beschimpfen und es zu versuchen, sie zugrunde zu richten“.

============================ENTRY NUMBER 00072:

(Eine Deutsche Fassung steht weiter unten.)

12 NOVEMBER 2002, TUESDAY, MUNICH, GERMANY.

“The German Way“

(12)

“It’s not just Germany, it’s also the German university system that is ‘at present, somehow, not of this world,’” a friend remarked, and this phrase to one degree or another applies to the university officialdom and its bureaucratic elite.”

I of course expressed my shock that she could say something like that, but she just laughed.

(To be continued)

12 NOVEMBER 2002, DIENSTAG, MÜNCHEN, DEUTSCHLAND.

„Der deutsche Weg“

(12)

„Es ist nicht nur Deutschland, irgendwie ist auch das deutsche Universitätssystem, das ‚nicht von dieser Welt’ ist“, bemerkte eine Freundin, „und diese Formulierung trifft in unterschiedlichem Maße auf die ganze Universitätsbeamtentum und ihre bürokratische Elite zu“.

Natürlich äußerte ich meinen Schock, dass sie so etwas sagen konnte, aber sie hat nur gelacht.

(Fortsetzung folgt)

============================ENTRY NUMBER 00071:

(Eine Deutsche Fassung steht weiter unten.)

11 NOVEMBER 2002, MONDAY, MUNICH, GERMANY.

“The German Way“

(11)

“’Germany is at present, somehow, not of this world’ – this lovely phrase, coined by Angela Merkel for Chancellor Schroeder … to one degree or another applies to the entire country and its political elite…. This is why Germany goes on navel-gazing, to its own detriment. (Nikolaus Piper, „Der deutsche Weg“, Sueddeutsche Zeitung, 31 October 2002)

(To be continued)

11 NOVEMBER 2002, MONTAG, MÜNCHEN, DEUTSCHLAND.

„Der deutsche Weg“

(11)

„,Irgendwie ist Deutschland zurzeit ‚nicht von dieser Welt’ – die schöne, auf den Bundeskanzler gemünzte Formulierung Angela Merkels … trifft in unterschiedlichem Maße auf das ganze Land und seine politische Elite zu…. Deshalb treibt Deutschland Nabelschau zum eigenen Schaden.“ (Nikolaus Piper, „Der deutsche Weg“, Süddeutsche Zeitung, 31 Oktober 2002)

(Fortsetzung folgt)

============================ENTRY NUMBER 00070:

(Eine Deutsche Fassung steht weiter unten.)

10 NOVEMBER 2002, SUNDAY, MUNICH, GERMANY.

“The German Way“

(10)

“When the same bureaucratic spirit that once governed the post office and the national railway – with all the obsessions with status, hierarchy, titles, power, obedience and conformity – still rules the universities, then the real spirit, the spirit of the intellectual life, the human spirit, flees.”

“But German universities need money,” I said.

“My sweet little idiot,” she replied, “feeding money to university bureaucrats doesn’t get you better universities. It just gets you more bureaucrats.”

(To be continued)

10 NOVEMBER 2002, SONNTAG, MÜNCHEN, DEUTSCHLAND.

„Der deutsche Weg“

(10)

„Wenn derselbe bürokratische Geist – mit seinen Zwangvorstellungen von Status, Hierarchie, Titel, Macht, Gehorsam, Konformismus – der bei dem Postamt und der Bundesbahn einmal herrschte, an Universitäten nach wie vor herrscht, dann flieht der echte Geist, der Geist des intellektuellen Lebens, der menschliche Geist.“

„Die deutschen Universtäten brauchen Geld“, sagte ich.

„Mein lieber, kleiner Idiot“, erwiderte sie, „füttert man Universitätsbürokraten mit Geld, bekommt man nicht bessere Universitäten. Man bekommt nur mehr Bürokraten“.

(Fortsetzung folgt)

============================ENTRY NUMBER 00069:

(Eine Deutsche Fassung steht weiter unten.)

9 NOVEMBER 2002, SATURDAY, MUNICH, GERMANY.

“The German Way“

(9)

“Something similar is also true for German universities,” said my friend. “When institutions that were once extremely successful can no longer compete with Harvard, Oxford, Yale or Cambridge, all of Germany is harmed. And when public opinion about these universities is ‘absolutely negative,’ you can’t call that an exaggeration, unfortunately.”

(To be continued)

9 NOVEMBER 2002, SAMSTAG, MÜNCHEN, DEUTSCHLAND.

„Der deutsche Weg“

(9)

„Etwas Ähnliches gilt auch für die deutschen Universitäten“, bemerkte meine Freundin. „Wenn einmal äußerst erfolgreiche Institutionen nicht mehr mit Harvard, Oxford, Yale oder Cambridge konkurrieren können, schadet das ganz Deutschland. Und wenn die öffentliche Meinung über diese Hochschulen ‚uneingeschränkt negativ’ ist, kann man das leider keine Übertreibung nennen“.

(Fortsetzung folgt)

============================ENTRY NUMBER 00068:

(Eine Deutsche Fassung steht weiter unten.)

8 NOVEMBER 2002, FRIDAY, MUNICH, GERMANY.

“The German Way“

(8)

“The markets always exaggerate trends, and this is true even in the marketplace of ideas. We don’t have to take every strategy paper written by thirty-year-old analysts in New York or London at face value. However, when public opinion about a once successful economy is as absolutely negative as is now the case where Germany is concerned, then that itself becomes an economic factor that has to be reckoned with….In foreign capitals, people are worried about an economically weak and politically unpredictable Germany….” (Nikolaus Piper, „Der deutsche Weg“, Sueddeutsche Zeitung, 31 October 2002)

(To be continued)

8 NOVEMBER 2002, FREITAG, MÜNCHEN, DEUTSCHLAND.

„Der deutsche Weg“

(8)

„Nun übertreiben Märkte immer, auch solche, auf denen Meinungen gehandelt werden. Man muss nicht jedes Strategiepapier dreißigjähriger Analysten aus New York oder London für bare Münze nehmen. Aber wenn die öffentliche Meinung über eine früher einmal erfolgreiche Volkswirtschaft so uneingeschränkt negativ ist wie zur Zeit in Sachen Deutschland, dann wird dies selbst zu einem ökonomischen Faktor, den man nicht unterschätzen sollte…. In anderen Hauptstädten macht man sich Sorgen um ein ökonomisch schwaches und politisch unberechenbares Deutschland….“ (Nikolaus Piper, „Der deutsche Weg“, Süddeutsche Zeitung, 31 Oktober 2002)

(Fortsetzung folgt)

============================ENTRY NUMBER 00067:

(Eine Deutsche Fassung steht weiter unten.)

7 NOVEMBER 2002, THURSDAY, MUNICH, GERMANY.

“The German Way“

(7)

“Unfortunately,” my friend said, “you could paraphrase Herr Piper’s words and say all that is also true of many German universities, that many German universities have become perfect examples of educational decline, examples of how not to manage a university: inefficiently, looking backwards, resisting even suggestions for improvement. You could also say that where many universities in this country are concerned, the German way likewise leads to a dead-end.”

(To be continued)

7 NOVEMBER 2002, DONNERSTAG, MÜNCHEN, DEUTSCHLAND.

„Der deutsche Weg“

(7)

„Leider“, sagte meine Freundin, „könnte man die Worte von Herrn Piper umschreiben und sagen, dass all das auch für viele deutsche Universitäten gilt, dass viele deutsche Universitäten Paradebeispiele für Bildungsniedergang sind, dafür, wie man es an einer Universität nicht machen soll: ineffizient, rückwärts gewandt und beratungsresistent. Man könnte auch sagen, wo es um viele Universitäten hierzulande geht, ist der deutsche Weg ebenfalls eine Sackgasse“.

(Fortsetzung folgt)

============================ENTRY NUMBER 00066:

(Eine Deutsche Fassung steht weiter unten.)

6 NOVEMBER 2002, WEDNESDAY, MUNICH, GERMANY.

“The German Way”

(6)

“On the international stage, Germany has become a perfect example of economic decline, an example of how not to conduct economic and political affairs: inefficiently, looking backwards, resisting suggestions for improvement. ‘The German way leads to a dead-end’ – that sentences paraphrases what has become international common sense.” (Nikolaus Piper, „Der deutsche Weg“, Sueddeutsche Zeitung, 31 October 2002)

(To be continued)

6 NOVEMBER 2002, MITTWOCH, MÜNCHEN, DEUTSCHLAND.

„Der deutsche Weg“

(6)

„Auf internationalen Podien ist die Bundesrepublik mittlerweile das Paradebeispiel für ökonomischen Niedergang, dafür, wie man es in der Wirtschaftspolitik nicht machen soll: ineffizient, rückwärts gewandt und beratungsresistent. ‚Der deutsche Weg ist eine Sackgasse’ – der Satz umschreibt den internationalen common sense“. (Nikolaus Piper, „Der deutsche Weg“, Süddeutsche Zeitung, 31 Oktober 2002)

(Fortsetzung folgt)

============================ENTRY NUMBER 00065:

(Eine Deutsche Fassung steht weiter unten.)

5 NOVEMBER 2002, TUESDAY, MUNICH, GERMANY.

“The German Way”

(5)

Then she sighed. “Well, maybe someday they’ll also understand that where bureaucrats in German universities are concerned, it’s the students and teachers who are the employers. ‘What is important is their needs. And their money.’

“Saying that, however, is to speak of more than a revolution. To say something like that in Germany today is practically high treason.”

(To be continued)

5 NOVEMBER 2002, DIENSTAG, MÜNCHEN, DEUTSCHLAND.

„Der deutsche Weg“

(5)

Dann seufzte sie „Na ja, vielleicht wird man irgendwann auch verstehen, dass, wo es sich um die Bürokraten an den deutschen Universitäten handelt, die Studenten und die Lehrer die Arbeitgeber sind. ‚Um ihre Bedürfnisse muss es gehen. Und um ihr Geld’.

Das zu sagen bedeutet jedoch mehr, als über eine Revolution zu reden. So etwas heutzutage in Deutschland zu sagen, das ist fast Hochverrat.“

(Fortsetzung folgt)

============================ENTRY NUMBER 00064:

(Eine Deutsche Fassung steht weiter unten.)

4 NOVEMBER 2002, MONDAY, MUNICH, GERMANY.

“The German Way”

(4)

She laughed, “There is, though, the trace of a small revolution in Germany. I’ve also read an article about German officialdom in which the author writes something incredible – at least for Germany – about the relationship between ordinary citizens and government officials: ‘In the end the ordinary citizens are the employers – what is important is their needs. And their money.’” (Jonas Viering, „Eine Frage der Treue“, Sueddeutsche Zeitung, 31 October 2002)

(To be continued)

4 NOVEMBER 2002, MONTAG, MÜNCHEN, DEUTSCHLAND.

„Der deutsche Weg“

(4)

Sie lachte, „Es gibt aber den Hauch einer kleinen Revolution in Deutschland. Ich habe auch einen Artikel über das Beamtentum gelesen, wo man etwas Unglaubliches (für Deutschland) über das Verhältnis zwischen Bürgern und Beamten schrieb: ‚Letztlich sind die Bürger selbst die Arbeitgeber – um ihre Bedürfnisse muss es gehen. Und um ihr Geld’“. (Jonas Viering, „Eine Frage der Treue“, Süddeutsche Zeitung, 31 Oktober 2002)

(Fortsetzung folgt)

============================ENTRY NUMBER 00063:

(Eine Deutsche Fassung steht weiter unten.)

3 NOVEMBER 2002, SUNDAY, MUNICH, GERMANY.

“The German Way”

(3)

“I remember a conversation that I once had with a German university official, in which I said that higher education in Germany could be enormously improved if the government would dismantle the huge ministries that along with their armies of burocrats are responsible for the universities.

“The official was so shocked he almost fell off his chair.”

(To be continued)

3 NOVEMBER 2002, SONNTAG, MÜNCHEN, DEUTSCHLAND.

„Der deutsche Weg“

(3)

Ich entsinne mich an ein Gespräch, das ich einmal mit einem Universitätsbeamten führte, wo ich sagte, der Hochschulbereich in Deutschland könnten enorm viel verbessern werden, wenn die Regierung die riesigen Ministerien, die mit ihren Heeren von Bürokraten für die Universitäten verantwortlich sind, einfach abschaffen würde.

Der Beamte war so schockiert, dass er fast vom Stuhl gefallen ist“.

(Fortsetzung folgt)

============================ENTRY NUMBER 00062:

(Eine Deutsche Fassung steht weiter unten.)

2 NOVEMBER 2002, SATURDAY, MUNICH, GERMANY.

“The German Way”

(2)

“You could also say,” a friend commented, “that Germany is a country that has not come to grips with the worsening problems at its universities, but if you add that it appears to have no intention at all of ever doing so, that wouldn’t be exactly true. Many people here do want to solve these problems, but they’re at the mercy of the rigidity of the bureaucracy and of German officialdom. And sometimes they’re at the mercy of their own sadly deformed mentality.

(To be continued)

2 NOVEMBER 2002, SAMSTAG, MÜNCHEN, DEUTSCHLAND.

„Der deutsche Weg“

(2)

„Man könnte auch sagen“, bemerkte eine Freundin, „dass Deutschland ein Staat ist, der die verschärfenden Probleme an seinen Universitäten nicht in den Griff bekommt, aber wenn man sagte, die Deutschen nicht die Absicht haben das zu tun, wäre das nicht gerade wahr. Viele wollen diese Probleme lösen, aber sie sind der Starrheit der Bürokratie und des Beamtentums und manchmal ihrer eigenen traurig entstellten Mentalität ausgesetzt.

(Fortsetzung folgt)

============================ENTRY NUMBER 00061:

(Eine Deutsche Fassung steht weiter unten.)

1 NOVEMBER 2002, FRIDAY, MUNICH, GERMANY.

“The German Way”

(1)

“Once in a while it’s worth looking at your own country through the eyes of others. At the present time, seen from Washington, London, or Paris, Germany appears above all to be a country that is not coming to grips with its worsening economic problems – it even appears to be a country that has absolutely no intention of ever doing so.”
(Nikolaus Piper, „Der deutsche Weg“, Sueddeutsche Zeitung, 31 October 2002)

(To be continued)

1 NOVEMBER 2002, FREITAG, MÜNCHEN, DEUTSCHLAND.

„Der deutsche Weg“

(1)

„Es lohnt sich, das eigene Land gelegentlich mit den Augen anderer zu sehen. Von Washington, London oder Paris aus betrachtet ist die Bundesrepublik zurzeit vor allem ein Staat, der seine sich verschärfenden Wirtschaftsprobleme nicht in den Griff bekommt – und der auch gar nicht die Absicht hat, dies zu tun“. (Nikolaus Piper, „Der deutsche Weg“, Süddeutsche Zeitung, 31 Oktober 2002)

(Fortsetzung folgt.)

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