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Letter from Munich – 038

Letter from Munich – the Joseph Affair – 38

EINE DEUTSCHE FASSUNG STEHT WEITER UNTEN.

28 September 2001

Dear Mr. Graf, dear friends,

As I mentioned last I week, I recently received a transcript of the questioning by a judge of a witness in the investigation into the death of the child Joseph Kantelberg-Abdulla. (Dresden district court: 270 Gs 3141/00 and 414 Js 53329/00.) According to the transcript, the questioning took place on 16 October 2000 in Dresden and began at 1:07 PM. Those present are listed as: District Court Judge Weidig, District Attorney Flockerzy, and Court Reporter Koedel, as well as the witness, Rene May. According to the information in the transcript, the witness was born on 20 May 1985 in Sebnitz, was residing in that town, and was a pupil in the ninth grade. The transcript begins with the standard formula: “The witness was informed of the object of the investigation. He was admonished to tell the truth and was made aware of his right to remain silent under German law (Para. 52 I StPO) if he was a relative of the accused. . . . The witness was also informed that his statement could have the force of sworn testimony. He was advised of the significance of an oath taken before the court, . . . as well as of the fact that under German law (Para. 153 – 155 StGB) a false or incomplete statement before the court is a punishable offense.”

Despite this admonition, at the start of questioning, the witness was reluctant to state what he had seen at the swimming pool in Sebnitz on 13 June 1997. He apparently preferred to express his hostility toward Joseph’s mother, Frau Dr. Kantelberg-Abdulla. However, after questioning was interrupted from 2:04 PM to 2:32 PM, he stated:

“Joseph, his sister, my brother Sven and I went to the deep paddling pool. After a short while Joseph left the pool, and Sven and I moved towards the whirlpool. From there I saw that Maik Hauke and Sandro Richter, together with the girl Ute Schneider, were bothering and pestering Joseph. The whole thing happened in the paddling pool area. They hit Joseph in the neck. Then the girl took out a small bottle. The bottle had the shape of a bottle for medicine like nose drops, but I couldn’t see what was in the bottle. The bottle was opened and what was inside was poured into a drink, it could have been cola. Joseph was forced to drink this up. Then he was wrapped in a big white towel. He was held by Maik and Sandro, and the girl wrapped him in the towel.”

In answer to a question, the witness replied: “Joseph fell down right after he drank. After they’d wrapped him in the towel, they dragged him to the deep paddling pool, all three. This paddling pool was empty then, though there were a lot of people in the main swimming pool that day.”

In answer to a question, the witness replied: “They threw him in the paddling pool and jumped in right after. Before that, they unwrapped him from the towel.”

In answer to another question, the witness replied: “After a while, maybe ten minutes, the three left the paddling pool and dried themselves off. Then they went towards the changing rooms. I could see all this from the whirlpool.”

Continued next week.

Sincerely yours,

Robert John Bennett

Mauerkircherstrasse 68

81925 Germany

Telephone: +49.89.981.0208

E-Mail: rjbennett@post.harvard.edu

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Since many recipients of this letter may read German more easily than they read English, the following is the author’s own translation of the above letter. Please note that word-processing programs outside of German-speaking countries may not display all of the letters of the German alphabet correctly.

Bitte vergessen Sie nicht, dass der Autor dieses Briefes Autodidakt ist, was die deutsche Sprache betrifft, und er weiß, dass die folgende Übersetzung viele Fehler enthält, es sei denn, es geht um Aussage, die ursprunglich auf Deutsch geäußert wurden. Der Autor hofft aber, man werde diese Fehler übersehen, um hinter den Fehlern das sehen zu können, was in diesem Schreiben und in dieser Affäre von zentraler Bedeutung ist.

München, den 28. September 2001

Sehr geehrter Herr Graf, sehr geehrte Freunde,

wie ich letzte Woche erwähnte, habe ich ein Protokoll einer richterlichen Zeugenvernehmung in dem Todesermittlungsverfahren des Kindes Joseph erhalten. (Geschäftszeichen des Amtsgerichts Dresden: 270 Gs 3141/00 und 414 Js 53329/00.) Am Anfang des Protokolls steht es, dass die Vernehmung am 16. Oktober 2000 in Dresden stattfand und sie begann um 13.07 Uhr. Anwesend war Richterin am Amtsgericht Weidig, Herr Staatsanwalt Flockerzy, Justizangestellte Ködel sowie der für den Termin geladene Zeuge Rene May. Der Zeuge ist am 20. Mai in Sebnitz geboren, ist wohnhaft in Sebnitz und ist Schüler in der 9. Klasse. Im Protokoll steht es auch, „Der Zeuge wurde mit dem Gegenstand der Untersuchung bekannt gemacht. Er wurde zur Wahrheit ermahnt und darüber belehrt, dass er berechtigt ist, das Zeugnis zu verweigern, wenn er zu den in § 52 I StPO bezeichneten Angehörigen des Beschuldigten gehöre. . . . Der Zeuge wurde auch darauf hingewiesen, dass er seine Aussage unter Umständen schon jetzt zu beeiden haben werde. Er würde über die Bedeutung des Eides, . . . so wie über die strafrechtlichen Folgen einer unrichtigen oder unvollständigen Aussage (§ 153 – 155 StGB) belehrt“.

Trotz dieser Mahnung, am Anfang der Vernehmung sagt der Zeuge das nur widerstrebend aus, was er am 13. Juni 1997 im Schwimmbad von Sebnitz sah. Er drückt lieber seine Feindseligkeit der Mutter von Joseph gegenüber aus, aber nach eine Unterbrechung der Vernehmung von 14.04 Uhr bis 14.32 Uhr, erklärte er,

„Der Joseph, seine Schwester sowie mein Bruder Sven und ich begaben uns in das tiefe Schwimmbecken. Nach einer kurzen Weile verließ Joseph das Becken und auch Sven und ich bewegten uns aus dem Becken in Richtung auf das Strudelbecken zu. Von dort aus habe ich dann bemerkt, dass der Maik Hauke und der Sandro Richter sowie ein Mädchen Ute Schneider, den Joseph bedrängten. Das ganze spielte sich auf Höhe der Schwimmhalle ab. Sie haben den Joseph in den Nacken geschlagen. Das Mädchen holte dann eine kleine Flasche heraus. Die Flasche hatte die Gestalt einer Arzneimittelflasche, wie Nasentropfen. Ich konnte jedoch nicht sehen, welchen Inhalt diese Flasche hatte. Die Flasche wurde geöffnet und der Inhalt in ein Getränk, es könnte Cola gewesen sein, geschüttet. Der Joseph wurde daraufhin gezwungen, dieses Getränk auszutrinken. Anschließend wurde er in ein großes weißes Handtuch geschlungen. Dabei wurde er durch den Maik und den Sandro festgehalten, während das Mädchen ihn in das Handtuch einwickelte“.

Auf Frage: „Ich muss ergänzen, der Joseph ist unmittelbar nachdem er das Getränk zu sich genommen hat, umgekippt. Nachdem sie ihn in das Handtuch eingewickelt hatten, schleppten sie ihn zu dem tiefen Becken, alle drei. Das Becken war zu diesem Zeitpunkt leer. Insgesamt befanden sich aber an diesem Tag sehr viele Badegäste im Bad“.

Auf Frage: „Sie warfen ihn in das Becken hinein und sprangen unmittelbar hinterher. Zuvor hatten sie ihn aus dem Handtuch ausgewickelt“.

Auf Frage: „Nach einer Weile, schätzungsweise nach zehn Minuten, haben die drei dann das große Becken verlassen und sich abgetrocknet. Danach bewegten sie sich Richtung Umkleidekabinen. Das alles konnte ich von Strudel aus beobachten“.

Fortsetzung nächste Woche.

Mit freundlichen Grüßen

Robert John Bennett

Mauerkircherstrasse 68

81925 Germany

Telephone: +49.89.981.0208

E-Mail: rjbennett@post.harvard.edu

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